Festtage der Philatelie in Rorschach
«Viermal innerhalb von elf Jahren», so führte Otto Zoller, Kreispostdirektor St. Gallen, anlässlich des Tages der Briefmarke 1979 in Rorschach aus: « 1968 in Wil, 1974 in Appenzell, 1976 in Glarus und jetzt 1979 in Rorschach, das zeigt doch, dass die Ostschweiz bezüglich der Philatelie keineswegs das so oft belächelte Stiefkind ist.» Im weiteren kam bei allen Rednern zur Eröffnung des Tages der Briefmarke und der BODANEX in begeisterten Worten zum Ausdruck, wie stimmungsvoll der Standort Lehrerseminar war, und wie prächtig die Eröffnungsfeier im Musiksaal des Lehrerseminars in die Festtage der Philatelie in Rorschach einstimmte. Werner Stauffacher brachte in Vertretung des Erziehungschefs die Grüsse des st. gallischen Regierungsrates und Karl Bürgin sprach für den Zentralpräsidenten des Verbandes Schweizerischer Philatelistenvereine, Dr. Dahinden. Mit Hugo Heim brachte der Landesverband Südwest der Deutschen Philatelisten die Grüsse von ennet dem See, und Stadtammann Werner Müller verhehlte keineswegs den Stolz der Stadt Rorschach, diesen bedeutenden philatelistischen Anlass in seinen Gemarken zu wissen. So hatte es Hermann Forster, der Präsident des Philatelistenklubs der Region Rorschach leicht, die Begeisterung wachzuhalten, welche, in schöner Verbindung zwischen den musikalischen Darbietungen des Seminarchors und dem Orgelvortrag von Prof. Spiri und der Philatelie geschaffen wurde.
Ausstellung und Jurybericht
Mit der Übernahme des «Tages der Briefmarke 1979» war auch die Verpflichtung verbunden, eine Ausstellung der S.Stufe zu organisieren. So hatten sich 60 Aussteller entschlossen, erstmals ins «philatelistische Rennen» zu steigen. Der Jurybericht gibt Auskunft über die Ausstellung, Gaudenz Müller, als Präsident der Jury würdigte am Palmares die Leistungen der Aussteller.
Bericht der Jury
Die BODANEX als dritte der 1978 eingeführten Ausstellungen der Stufe III ist wie ihre Vorgängerinnen mit viel Sorgfalt und Sachkenntnis organisiert worden. Die Veranstalter verdienen unser Lob sowohl hinsichtlich der äusserst glücklichen Wahl der Lokalitäten als auch für die Präsentation und Beleuchtung der ausgestellten Objekte.
Die zur Beurteilung eingesandten Sammlungen entsprechen etwa zur Hälfte den Anforderungen, die für eine Beteiligung an einer Konkurrenz der nächsthöheren Stufe (REGIOPHIL) gestellt werden müssen. Noch immer ist die Auffassung verbreitet, dass eine katalogmässig zusammengestellte Sammlung ohne persönliche Bearbeitung an einer Konkurrenzausstellung bestehen könne. Es wird dabei vergessen, dass derartige Sammlungen von zahlreichen weiteren Sammlern auch gezeigt werden könnten.
Trotz der Diversität der einzelnen Gebiete ist die Jury in selbständig arbeitenden Gruppen zu einem erstaunlich einheitlichen Ergebnis gelangt.
Es hat sich die Umteilung folgender Objekte in Abänderung zum Ausstellungskatalog aufgedrängt :
- Objekt Nr. 8 ist nicht eingetroffen, dafür wurde neu aufgenommen : Martenet Fernand: Motivsammlung «Mon ami, le chien»
- Objekt Nr. 15 ist in die Klasse «Dokumentarische Sammlungen» umgeteilt worden Objekte Nr.51, 52, 53 sind in die Gruppe «Schweiz» übernommen worden
Die Jury hat folgende Auszeichnungen zugesprochen :
Sie verdankt auch die Teilnahme von Mitgliedern des veranstaltenden Vereins mit ausgewählten Auszügen aus ihren Sammlungen in einer Sonderschau, die eine besondere Note in die Ausstellung brachte.
Allen Teilnehmern dankt die Jury für ihr Mitmachen und ermuntert jene Aussteller, die ihr Ziel einer Qualifikation für die REGIOPHIL noch nicht erreicht haben, die Flinte nicht ins Korn zu werfen, sondern die notwendigen Korrekturen an ihren Objekten noch vorzunehmen und es dann ein weiteres Mal zu versuchen.
Die Jury:
- Gaudenz Müller, Präsident
- Fred Lanz
- Anton Lipp
- Fritz Münger
- Franz Oele
Jugend-Jurybericht
Die Jury hat am 29. November die Arbeit aufgenommen und musste alle Objekte ausserhalb der Rahmen beurteilen. Das war ziemlich umständlich, obwohl das OK uns jegliche Hilfe gewährte. Am l. Dezember hatten wir unsere Arbeit bewältigt und konnten die Resultate zur Reinschrift übergeben.
Juriert haben wir 30 Objekte mit 49 Rahmen: Davon 21 Länder-, 6 Motiv- und 3 Astrophilsammlungen. 16 Sammlungen sind für die nächste Stufe qualifiziert. Leider wurden fast keine Auslandsammlungen gezeigt, dabei gibt es da so viele Möglichkeiten.
Der Entwicklungsstand der eingereichten Sammlungen hat uns meist angenehm überrascht. Wir können allen Jungsammlern, ohne Rücksicht der erreichten Ränge, herzlich gratulieren. Was wir sahen zeigt durch die ganze Linie, dass jeder bemüht ist, das Beste zu geben. Wir wünschen allen eine frohe, philatelistische Zukunft. Empfehlen möchten wir, dass bei den Motivsammlungen «der rote Faden» besser ausgearbeitet wird, und die Ländersammlungen nicht einfach katalogmässig aufgebaut werden.
Die Jury dankt dem OK für ihre Unterstützung und äussert den Wunsch, dass an Ausstellungen jeder eingereichten Sammlung mindestens ein Rahmen zugeteilt wird.
Die Jury:
- B.Vontobel
- G. Guyan
- G. Herzog
Gaudenz Müller, Chef der Jury bei der Ablage des Juryberichtes, rechts davon die Mitglieder der Jury für die Bodanex. Bild rechts: Hermann Forster, der Präsident des Philatelistenklubs der Region Rorschach, gratuliert Ulrich Hunziker, Eilten, zu seiner Gold-Silber-Medaille für die Sammlung: Sitzende Helveüa gezähnt, Frankaturen nach Verwendungsart,