Neue Briefmarken aus dem Fürstentum Liechtenstein
1. Briefmarkenausgabe 2020 der Philatelie Liechtenstein
am 2. März 2020
75. Geburtstag Fürst Hans-Adam II. / 80. Geburtstag
Fürstin Marie von und zu Liechtenstein
Das liechtensteinische Fürstenhaus feiert in diesem Jahr zwei
besondere Jubiläen: «Fürstin Marie von und zu Liechtenstein»
(Wertstufe CHF 2.00) begeht am 14. April 2020 ihren 80. Geburtstag,
«Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein»
(Wertstufe CHF 4.30) feiert am 14. Februar 2020 sein 75. Wiegenfest.
Mit einem Sonderblock, bestehend aus zwei Wertzeichen
mit versetzter Perforation und edler Heissfolienprägung
in Gold, zelebriert die Philatelie die Geburtstage des Fürstenpaares.
Das heutige Staatsoberhaupt Fürst Hans-Adam II. (voller
Name Johannes Adam Ferdinand Alois Josef Maria Marco
d’Aviano Pius Fürst von und zu Liechtenstein, Herzog von
Troppau und Jägerndorf, Graf zu Rietberg, Regierer des Hauses
von und zu Liechtenstein) wurde als ältester Sohn von
Fürst Franz Josef II. und Fürstin Gina 1945 in Zürich geboren.
Er ist der erste in Liechtenstein aufgewachsene sowie der insgesamt
fünfzehnte regierende Fürst von Liechtenstein. Nachdem
der Landesfürst die Regierungsgeschäfte 2004 seinem ältesten
Sohn, Erbprinz Alois, übergab, widmete er sich bis heute unter
anderem der Verwaltung des Vermögens des Fürstenhauses.
1967 vermählte sich Hans-Adam II. mit Gräfi n Marie-Aglaé
Kinsky von Wchinitz und Tettau. 1940 in Prag geboren, wurde
ihre Familie fünf Jahre später aus der damaligen Tschechoslowakei
vertrieben und fl oh nach Deutschland. In Liechtenstein
engagiert sich Fürstin Marie seit jeher sehr für soziale Institutionen.
Europa – Botenpost
Die diesjährigen Europamarken,
welche jährlich von
den Mitgliedsstaaten der
Organisation europäischer
Postunternehmen (PostEurop)
herausgegeben werden,
widmen sich dem Thema
alte Postrouten. Die Philatelie
vereint ihre beiden Sondermarken
«Postkutsche»
und «Berittener Bote» (beide
Wertstufe CHF 1.50) als
Zusammendruck auf einem
Kleinbogen zu zwei mal zwei
Wertzeichen. Gestalter René
Wolfi nger verlieh der Ausgabe
mit ihrer Stahlstich-Optik ein nostalgisches Erscheinungsbild.
Sucht man in Liechtenstein nach alten Postrouten, so stösst
man unweigerlich auf den Lindauer Boten. Dieser war ein bis 1
826 betriebener Transportdienst, der regelmässig zwischen
den damaligen Handelszentren Lindau am Bodensee und der
italienischen Metropole Mailand verkehrte und Waren, Geld
und Briefe beförderte. Es wird davon ausgegangen, dass der
Lindauer Bote gegen Ende des 15. Jahrhunderts einigermassen
regelmässig auf der beschwerlichen Strecke, welche auf dem
Splügenpass mit 2113 Metern über Meer ihre Spitze erreichte,
unterwegs war.
Eine seiner fünf Etappen führte den Boten auf seinem Weg
von Feldkirch kommend südwärts durch das heutige Liechtenstein,
welches er beim Luziensteig in Balzers Richtung Chur
wieder verliess.
Libellen – II
Wie schon im ersten Teil stammen auch die Motive des zweiten
und letzten Teils dieser farbenfrohen Dauermarken vom
Naturfotografen Xaver Roser. Er hat die Libellen im Liechtensteiner
Naturschutzgebiet Ruggeller Riet mit seiner Kamera
eingefangen.
Die Libellen (Odonata) bilden eine Ordnung innerhalb der
Klasse der Insekten (Insecta). Von den 6323 im Jahr 2019 bekannten
Arten treten in Mitteleuropa etwa 85 auf. Die Flügelspannweite
der Tiere beträgt in der Regel zwischen 20 und 110
mm, die Art Megaloprepus coerulatus (Zygoptera, Pseudostigmatidae;
also eine «Kleinlibelle») kann allerdings sogar eine
maximale Spannweite von 190 mm erreichen.
Die «Weisse Federlibelle» (Wertstufe CHF 0.85) verfügt getreu
ihrem Namen über eine weissliche Grundfärbung und ist
leicht mit den anderen Arten der Federlibellen zu verwechseln.
Eine sehr wanderfreudige Segellibellenart ist die «Frühe Heidelibelle
» (Wertstufe CHF 1.30). Sie bringt meist zwei, manchmal
sogar drei Generationen im Jahr hervor.
Die «Feuerlibelle» (Wertstufe CHF 1.80) ist eine typische
Art des Mittelmeerraums, die sich in den letzten Jahren vermutlich
aufgrund der Klimaerwärmung verstärkt immer weiter
Richtung Norden ausgebreitet hat. Voll ausgefärbte Männchen
dieser Art sind feuerrot und erreichen eine Körperlänge von
rund 40 mm.
In Österreich und Deutschland vom Aussterben bedroht
und in der Schweiz auf der Roten Liste als «verletzlich» eingestuft,
ist die «Sumpf-Heidelibelle» (Wertstufe CHF 2.00). Sie
hat komplett schwarze Beine und ihre Flügel besitzen gegenüber
anderen Vertretern ihrer Gattung eine dichte Aderung.
25 Jahre Mitgliedschaft im EWR
Ein überwiegend in Pastellfarben gehaltenes, grafi sch gestaltetes
«Gefl echt» (Wertstufe CHF 2.20) symbolisiert die 25-jährige
Mitgliedschaft des Fürstentums Liechtenstein im Europäischen
Wirtschaftsraum (EWR) auf einer neuen Sondermarke.
Der Gestalter Hans Peter Gassner hat neun Farben des Musters
mittels partieller UV-Lackierung in den Vordergrund gestellt:
mit diesen lassen sich sämtliche Flaggen aller EWR-Mitgliedsstaaten
bilden.
Durch den EWR sind die 28 Mitglieder der Europäischen
Union und die drei EWR/EFTA-Staaten Liechtenstein, Island
und Norwegen in einem Binnenmarkt zusammengeschlossen.
Deren Staatsbürger haben das Recht, von den vier Grundfreiheiten
Gebrauch zu machen: dem freien Warenverkehr, Personenverkehr,
Dienstleistungsverkehr und Kapitalverkehr. Zudem
untersagt das EWR-Abkommen jegliche Diskriminierung
aus Gründen der Staatsangehörigkeit.
Die Abstimmung über den
EWR-Beitritt Liechtensteins
im Dezember 1992 kann als
eine der wichtigsten in der
jüngsten Geschichte des Landes
bezeichnet werden. Bei einer
Beteiligung von 87 Prozent
stimmten 55,8 Prozent für eine EWR-Mitgliedschaft und dies,
obwohl die Schweizer Nachbarn eine Woche zuvor einen solchen
Beitritt für ihr Land hauchdünn abgelehnt hatten.
Die neuen Briefmarken sind ab dem 2. März 2020 erhältlich.
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