Neue Briefmarken aus dem Fürstentum Liechtenstein
1. Briefmarkenausgabe 2021 der Philatelie Liechtenstein am 1. März 2021
Europa – Gefährdete nationale Wildtiere
Der «Edelkrebs» (Wertstufe CHF 1.50) und das «Mauswiesel» (Wertstufe CHF 1.50) sind die Motive der diesjährigen Europamarken Liechtensteins. Jährlich geben die Mitgliedsstaaten der Organisation europäischer Postunternehmen (PostEurop) Wertzeichen zu einem gemeinsamen Thema heraus, 2021 sind es «gefährdete nationale Wildtiere».
Als weltweit kleinstes Raubtier besiedelt das Mauswiesel weite Teile Europas und lebt überall dort, wo es Feldmäuse und Unterschlupfmöglichkeiten gibt.
Das Mauswiesel, auch Zwerg- oder Kleinwiesel oder volkstümlich «Hermännchen» genannt, ist eine Raubtierart aus der Familie der Marder. Neben dem Hermelin ist es die zweite in Mitteleuropa heimische Art der Wiesel.

Vom nahen verwandten Hermelin unterscheidet es sich durch die geringen Körpermasse (Männchen 13 bis 25 cm, Weibchen 11 bis 20 cm) und den kurzen Schwanz, dem die schwarze Spitze fehlt. Die Marderart ist von der Zersiedelung, dem Verkehr und dem Verlust von extensiv genutzten land wirtschaftlichen Flächen bedroht.
Charakteristisch für den Edelkrebs oder Europäischen Flusskrebs sind seine Scheren, die an der Unterseite sowie an den Gelenken rötlich gefärbt sind. Der Edelkrebs kann bis zu 20 cm (von Kopf- bis Schwanzspitze) gross werden und ein Gewicht von bis zu 350 g erreichen.
Er wird 15 bis 20 Jahre alt und bevorzugt als ortstreuer Bewohner Niederungsbäche und Stillgewässer und ist über wiegend nachtaktiv. Wasserbelastung, Verschlammung, be sonders aber monotoner Gewässerausbau und unsachgemässe Fischwirtschaft sind wesentliche Bedrohungsfaktoren. Die grösste Gefahr für alle einheimischen Krebsarten ist jedoch die Krebspest.
Die Gefährdungssituation wird in einigen Roten Listen gefährdeter Tierarten ausgewiesen. Die Weltnaturschutzorganisation IUCN stellt den Gesamtbestand in der Ausgabe 2009 der Roten Liste in die Kategorie gefährdet («Vulnerable»). In Deutschland wird der Edelkrebs in der nationalen Roten Liste als vom Aussterben bedroht (Kat. 1) beurteilt.
«75 Jahre Operette Balzers»
Seit Jahrzehnten ist die Operette Balzers im regionalen Kulturgeschehen fest verankert. In diesem Jahr blickt sie auf ihre erste Operettenproduktion vor 75 Jahren zurück. Damals wurde «Das Dorf ohne Glocke» von Edward Künneke aufgeführt. Die Geschichte der Organisation selbst begann bereits im Jahr 1918. Die Akteure unterhielten in den ersten Jahren ihr Publikum mit Theaterstücken und Singspielen, bis 1946 die eigentliche Operettenära begann. Im Jubiläumsjahr 2021 nehmen die Kulturschaffenden die Vorbereitungen für Johann Strauss’ «Eine Nacht in Venedig» in Angriff, welche als Jubiläumsoperette Anfang 2022 zur Aufführung gelangen wird.

Seit dem Jahr 1977 wechseln sich die Aufführungen der Operette Balzers alternierend mit jenen der Operettenbühne Vaduz ab.
Am 25. Januar 2005 fand die Gründungsversammlung der Operette Balzers Musik-Theater Liechtenstein statt, an der über 70 Gründungsmitglieder teilnahmen. Ziel des Vereins ist es, das kulturelle Erbe von 1900 weiterhin zu pflegen.
In den letzten Jahren hat dies dazu geführt, dass sich der Verein, der von einem siebenköpfigen Vorstand ehrenamtlich geleitet wird, laufend professionalisiert hat, um dem Publikum ansprechende Inszenierungen präsentieren zu können. So werden die zahlreichen Laiensänger im Operettenchor mit namhaften Solisten ergänzt. Musikalische Leitung, Choreinstudierung, Regie sowie Choreographie, Kostüme, Maske und Lichtdesign liegen in den Händen von ausgewiesenen Fachleuten. Dennoch leisten bei jeder Produktion an die hundert ehrenamtliche Helfer einen grossen Beitrag zum Erfolg.
Die Philatelie Liechtenstein lanciert zu diesem freudigen Anlass die Sondermarke «75 Jahre Operette Balzers» (Wert stufe CHF 0.85). Das Wertzeichen ist viergeteilt und zeigt im Uhrzeigersinn eine Bühne mit Vorhang und Spotlichtern, die Zahl 75, eine Maske als Symbol für das Theater sowie den Greif aus dem Wappen der Gemeinde Balzers. Gestalterin Sereina Hatt hat dafür die Wappenfarben Blau und Gold sowie das Dunkelrot des Erscheinungsbildes der Operette aufgegriffen und verlieh der Sondermarke mit der Heissfolienprägung in Gold feierliche Akzente.
«75 Jahre erste Generalversammlung der Vereinten Nationen»
Am 10. Januar 2021 jährte sich die erste Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) zum 75. Mal. Die Organisation selbst feierte im vergangenen Jahr ihr 75-jähriges Bestehen. Mit der Sondermarke «75 Jahre erste Generalversammlung der Ver einten Nationen» (Wertstufe CHF 5.20) erinnert die Philatelie Liechtenstein an diesen denkwürdigen Anlass, der unter Beteiligung von 51 Staaten 1946 in der Westminster Central Hall in London durchgeführt wurde.
Das Wertzeichen ist in dem für die Vereinigung ty pischen Blau gehalten und zeigt neben dem Jubiläums Logo auch den darin ver wendeten Pfeil in verschiedenen Farben. Das diagonal aufwärts gerichtete Symbol steht für die globale Bewegung in der Gegenwart und in der Zukunft, während die Farben auf die Vielseitigkeit hinweisen.

Heute umfassen die Vereinten Nationen 193 Mitglieds staaten. Liechtenstein trat dem Zusammenschluss am 18. Sep tember 1990 als 160. Mitglied bei. Die wichtigsten Aufgaben der Organisation sind gemäss ihrer Charta die Sicherung des Weltfriedens, die Einhaltung des Völkerrechts, der Schutz der Menschenrechte und die Förderung der internationalen Zu sammenarbeit. Die Generalversammlung tritt jährlich im September am UN-Hauptquartier in New York City zusammen.
Heimische Singvögel
Mit der ersten Briefmarkenausgabe 2021 erscheinen vier neue selbstklebende Dauermarken: «Fichtenkreuzschnabel» (Wert stufe CHF 0.85), «Zitronenzeisig» (CHF 1.00), «Mauerläufer» (CHF 1.50) und «Neuntöter» (CHF 2.00) sind in Liechtenstein beheimatete, farbenfrohe Singvögel.
Nadelholzwälder bis maximal 1800 m ü. M. bieten dem Fichtenkreuzschnabel, einer Vogelart aus der Familie der Fin ken, ein Zuhause. Mit seinem kräftigen Schnabel und dem überwiegend rot gefärbten Federkleid findet der Waldvogel seine Nahrung dort, wo Fichten und Legföhren wachsen.
Das Naturschutzgebiet Ruggeller Riet mit seinen Streu wiesen und Gebüschgruppen ist die Heimat des Neuntöters. Ihn erkennt man an seinem grauen Oberkopf mit schwarzem Augenstreif. Sein Rücken ist rostfarben und sein Schwanz schwarzweiss. Der Neuntöter oder Rotrückenwürger ist eine Vogelart aus der Familie der Würger und in Mitteleuropa die häufigste Würgerart. Er ist vor allem durch sein Verhalten bekannt, Beutetiere auf Dornen aufzuspiessen. Zu seiner Nahrung zählen vorwiegend Grossinsekten, aber auch kleine Säugetiere und Vögel.

Der Mauerläufer ist ein kleibergrosser, auffällig gefärbter Singvogel, der zerstreut in alpinen Lagen Eurasiens vorkommt. Mit seiner grauen Oberseite passt er sich perfekt an seinen Le bensraum in Felswänden an. Erst beim Flug sind die runden, schwarz-roten und gepunkteten Flügel sichtbar. In Liechtenstein erstreckt sich sein Verbreitungsgebiet vom Talrand bis in die alpine Region.
Auch der Zitronenzeisig, auch Zitronengirlitz genannt, ist im Gebirge anzutreffen. Er gehört zur Familie der Finken. Lange Zeit wurde er in die Gattung der Girlitze eingeordnet, aber er ist anscheinend näher mit dem Stieglitz verwandt. Lockere Nadelwaldbestände an der Waldgrenze bilden den engen Lebensraum des Singvogels mit dem auffallend grüngelben Gefieder.
Die neuen Wertzeichen sind ab dem 1. März 2021 erhältlich. www.philatelie.li