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Neuheiten der Schweizerischen Post

Briefmarkenausgabe vom 4. März 2021 

Sondermarken «Tiere in der Stadt» 

Die Natur macht zum Glück nicht halt vor Stadtgrenzen. Sie durchdringt unseren Siedlungsraum und bildet so einen wich tigen Teil unserer Lebensqualität. Parkanlagen, Alleen oder die Umgebung von Wohnsiedlungen bieten nicht nur uns Menschen, sondern je länger desto mehr auch wildlebenden Tieren einen Lebensraum.

Die vier Sondermarken «Tiere in der Stadt» machen dies sichtbar. Die Besonderheit besteht dabei darin, dass die ge wählten Bildhintergründe als Lebensräume tatsächlich existie ren. Die Illustratorin hat sich nämlich von Umgebungen der Städte Solothurn und Olten inspirieren lassen, in denen die jeweiligen Tiere vorkommen.

So zieht der Fuchs durch das üppig begrünte Areal der Berufsfachschule Solothurn. Die Waldmaus schaut aus einer Dachrinne auf das Geschehen der Altstadt von Olten. 

Der Maulwurf späht von seinem Hügel auf eine der Rasenflächen rund um das Kunstmuseum Solothurn, und das Hermelin macht kurz Halt auf einer wildbewachsenen Mauer am Stadtrand von Olten.

Die vier Tierarten zeigen auch, wie unterschiedlich die An sprüche von Wildtieren an den Siedlungsraum sind. So leben das Hermelin und der Maulwurf eher am Stadtrand, wo es noch Wiesen und lockere Böden sowie Ast- und Steinhaufen als Verstecke gibt, während die Waldmaus und der Fuchs über all in der Stadt anzutreffen sind. Die zwei sind echte Städter, die davon profitieren, dass ihr Nahrungsangebot im Überfluss vorhanden ist: weggeworfene Pizzastücke, Fallobst und Essensreste von Komposthaufen in Gärten.

Dass die vier Tiere wissenschaftlich korrekt dargestellt wer den konnten, ist SWILD, der Forschungs- und Beratungsgemeinschaft für Stadtökologie, Wildtierforschung und Kommunikation, zu verdanken. SWILD ist auch die Initiatorin des Projekts StadtWildTiere, das die Website www.stadtwildtiere.ch betreibt.

Auf dieser Plattform werden Zufallsbeobachtungen von Wildtieren in Städten gesammelt. Mit dieser als «Citizen Science» bekannten Methode will das Projekt Wildtiere in den Schweizer Städten und Agglomerationen sichtbar machen

und Menschen für ihre Lebensraumansprüche sensibilisieren. Letztlich sollen Natur und Biodiversität auch im Siedlungsgebiet geschützt und gefördert werden. 

Sondermarke «50 Jahre Frauenstimm- und Wahlrecht»

Es ist ein historisches Datum, denn an diesem Tag wurde das politische System der Schweiz erst zu einer Demokratie, die die sen Namen verdient: Am 7. Februar 1971 wurde in der Schweiz als eine der letzten Nationen das Frauenstimm- und Wahlrecht eingeführt.

Die Briefmarke zum 50-Jahr Jubiläum dieses Entscheids zeigt Helvetia, die Ikone der Schweizer Demokratie, beim Einwerfen ihres Stimmzettels an der Wahlurne. Auf dieser symbolträchtigen Handlung liegt der Fokus des Bildes. In Anlehnung an die Frauenstreik-Bewegung ist das Wertzeichen in warmen Violetttönen gehalten. Mit dem Verwenden der Marke setzen Absenderinnen und Absender ein Zeichen für Gleichberechtigung.

Um das Jubiläumsjahr gebührend zu begehen, wurde der Verein CH2021 als dreisprachige Informationszentrale ge gründet. Auf www.ch2021.ch findet sich eine Übersicht aller Veranstaltungen, die 2021 stattfinden werden. Die Seite bietet darüber hinaus Geschichtliches und Aktuelles zum Thema Frauenrechte. 

Sondermarken «A-Post und B Post»

Am 1. Februar 1991 begann für die damalige PTT eine neue Ära. Denn ab diesem Datum konnte die Kundschaft wählen, mit welchem Tempo ihre Briefpost befördert werden soll. Es war der Startschuss für die Epoche der A- und B-Post.

Ende der 80er-Jahre beförderte die PTT jährlich rund 2,5 Milliarden Briefe, und ihre Direktion war überzeugt, dass diese Zahl weiter ansteigen würde. Der jahrzehntealte Grundsatz «heute eingeworfen, morgen zu gestellt» war in Gefahr. Abhilfe schuf die Einführung zweier Beförderungsgeschwindigkeiten, zwischen denen die Kundinnen und Kunden der Post wählen konnten.

Ziel des Gestalters war es, das kleine Format maximal wirken zu las sen. Erreicht hat er dies, indem er die Buchstaben «A» und «B» auf ihre Punzen, also die Buchstabe ninnenräume reduzierte. Durch diese hervortretenden Innen formen entstand eine formale Verwandtschaft zwischen den beiden Wertzeichen. Dabei stehen die warmen Rot- und Orangetöne der A-Post-Marke für Lebendigkeit und Dringlichkeit, wogegen die kühleren Blau- und Grüntöne der B-Post-Marke eher Ruhe vermitteln.

Sondermarke «100 Jahre Dürrenmatt» 

Am 5. Januar 2021 hätte der 1990 verstorbene Friedrich Dürrenmatt seinen 100. Geburtstag feiern können. Auch heute, über 30 Jahre nach seinem Tod, werden seine Werke gelesen, interpretiert, diskutiert und nicht zuletzt: auf den Bühnen die ser Welt gespielt.

«Der Besuch der alten Dame», «Der Richter und sein Henker», «Es geschah am helllichten Tag», «Die Physiker» – schon nur diese kleine Aufzählung vermittelt eine Vorstellung von Friedrich Dürrenmatts Bedeutung. Unwidersprochen gilt er zusammen mit Max Frisch als einer der wichtigsten deutschsprachigen Schweizer Autoren des 20. Jahrhunderts.

Sein Werk trägt die Schweiz in die ganze Welt. Dürrenmatts Romane werden an Schulen und Universitäten gelesen, seine Stücke stehen mit grosser Regelmässigkeit auf den Spielplänen grosser und kleiner Theater.

Die Sondermarke zeigt Friedrich Dürrenmatt in einer Ateliersituation. Der Raum ist bestückt mit Gegenständen, die einen Bezug zu seinem Schaffen haben, aber durchaus auch Charaktereigenschaften zum Ausdruck bringen. Es ist deshalb überhaupt kein Zufall, dass die Kakadu-Dame Lulu präsent ist …

Auf der Sondermarke ist auch eine Farbpalette zu erkennen. Sie steht für Dürrenmatts bildnerisches Schaffen, das etwas we niger bekannt, ihm jedoch zeitlebens eine weitere künstlerische Ausdrucksform war. Das bildnerische Werk wird seit 2000 im Centre Dürrenmatt Neuchâtel (CDN) ausgestellt.

Dürrenmatts literarische Hinterlassenschaft liegt im Schwei zerischen Literaturarchiv (SLA) in Bern und ist für Interes sierte zugänglich. Das SLA und das CDN gehören beide zur Schweizerischen Nationalbibliothek. 

Die Nationalbibliothek – das Centre Dürrenmatt Neuchâtel und das Schweizerische Literaturarchiv – betreibt unter www. duerrenmatt21.ch eine Plattform, die umfassend über das Jubiläum, die Veranstaltungen, Ausstellungen und Publikationen von sich und ihren Partnerinstitutionen informiert.

Sondermarke «100 Jahre Insulin» 

Die Schweizerische Diabetes Stiftung feiert mit allen Diabetes Organisationen in der Schweiz und weiteren Fachgremien «100 Jahre Insulin». Zu diesem Jubiläum erscheint auch eine Sondermarke zu Ehren des lebens wichtigen Hormons.

Bis 1921 bedeutete die Diag nose «Diabetes Typ 1» ein To desurteil. Die Menschen, die daran erkrankten, starben im Normalfall innert kürzester Zeit. Die Entdeckung des Insulins, die vor allem den Forschungen des kanadischen Mediziners Frederick Grant Banting zu ver danken ist, war dementsprechend bahnbrechend. Sie ist ver gleichbar mit der Entdeckung der Antibiotika. Denn ab diesem Zeitpunkt konnten Diabetikerinnen und Diabetiker endlich lebenserhaltend behandelt werden. Heute gibt es Betroffene, die seit mehr als 60 Jahren mit Diabetes leben und dank Insulin ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben führen können.

 

Was ist Insulin? 

Das Hormon Insulin wird bei einem gesunden Menschen in der Bauchspeicheldrüse gebildet und spielt beim Stoffwechsel eine entscheidende Rolle. Denn es dient dazu, den bei der Ver dauung gewonnenen und ins Blut transferierten Zucker weiter in die Körperzellen zu schleusen. Dort werden die Zuckermoleküle zur Energiegewinnung benötigt. Ohne Insulin verbleibt der Zucker im Blut – und fehlt in den Zellen.

Das Markenbild zeigt die sogenannte Tertiärstruktur von Insulin, dargestellt als 3D-Modell. Es handelt sich um eine Il lustration des Insulinmoleküls in Form eines Bändermodells, bei dem Teile der inneren Struktur der beiden Aminosäuren ketten sichtbar werden. Diese erinnern an Girlanden. Die Darstellung lässt sich mit der Post-App sogar animieren.

Sondermarke «150 Jahre Internierung Bourbaki-Armee» 

Vom 1. bis 3. Februar 1871 überschritten bei Les Verrières, Sainte-Croix, Vallorbe und im Vallée de Joux 87 000 Männer und 12 000 Pferde der französischen Armee die Schweizer Grenze und gaben Waffen und Munition ab. In der Folge wur den die Angehörigen der sogenannten Bourbaki-Armee in der Schweiz interniert.

Zum denkwürdigen Ereignis kam es, nachdem Frankreich im Deutsch-Französischen Krieg (1870–1871) Niederlagen einstecken musste. Der General Charles Denis Sauter Bour baki versuchte, seine Truppen nach Lyon zurückzuziehen, wurde aber an die Schweizer Grenze abgedrängt. Nach einem entsprechenden Gesuch genehmigte der schweizerische Bundesrat die Internierung der Truppen.

Während der folgenden Tage leisteten nicht nur die vor Ort stationierten Schweizer Truppen, sondern insbesondere auch die lokale Bevölkerung in eindrücklicher und beispielloser Weise Hilfe. Und das kurz zuvor gegründete Schweizerische Rote Kreuz kam zu seinem ersten Einsatz. Diese grösste huma nitäre Aktion des Landes wurde zehn Jahre später von Edou ard Castres in einem 112 m langen und 10 m (ursprünglich 14 m) hohen Gemälde festgehalten. Das Rundbild «Bourbaki Panorama» befi ndet sich im gleichnamigen Bau in Luzern. Das spektakuläre Format dieses Werkes schlägt sich auch in der Ausgestaltung der Sondermarke nieder. Die Ausschnitte zeigen französische Soldaten, die von der lokalen Bevölkerung verarztet und verpfl egt werden. Daneben sind Zugwagen zu sehen, die für den Weitertransport der Truppen bereitstehen.

Das Bild wird durch eine weisse Banderole unterteilt, deren typografische Elemente einen modernen Kontrast zum Gemälde bilden. Gleichzeitig erinnert sie durch ihre Farbgebung an das Rote Kreuz. 

Ihre volle Kraft entfaltet die Marke allerdings erst durch «Augmented Reality»: Denn damit erlebt der Betrachter das eindrückliche Rundbild von damals fast real. Dieses einmalige Seherlebnis lässt sich mittels Post-App und Smartphone erzeugen. Die Neuausgaben sind unbeschränkt gültig ab 4. März 2021. www.postshop.ch. Quelle: «Die Lupe» 1/2021.

Weihnachtliche Schneckenpost endlich angekommen! 

(pcp-wm) Man mag es kaum glauben: Ein persönlicher Weihnachtsgruss eines bekannten Journalisten, geschrieben Ende November, mit Sonderstempel vom 10. Dezember 2020 auf einer von der Deutschen Philatelisten-Jugend veranlassten Sondermarke entwertet, traf dann endlich nach genau vier Wochen beim Adressaten ein! Man kann ja sicherlich so manche Zustellverzögerung und verlängerte Laufzeit durch die Pandemie erklären, aber diesen Fall …?