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Neuheiten der Schweizerischen Post

Briefmarkenausgabe vom 9. September 2021 

Sondermarken «Bäume»

Bäume können uralt werden und begleiten an ihrem Standort die Menschen der Region oft über Generationen. Vier solche lebende Zeitzeugen werden in einer Sondermarkenserie gewürdigt. Passend zur Thematik wurden sie im Flair alter Stiche umgesetzt.

Die auf dem 85-Rappen-Wert dargestellte, rund 900-jährige Lärche steht im Wallis unterhalb des Dent de Nendaz auf rund 2000 m ü. M. Sie weist eine für alte Lärchen typische Baum form auf: Hinter einem dicken Stamm wächst talwärts, vor Steinschlag geschützt, eine mächtige Dolde.

Nicht ganz so alt ist die knorrige Eiche auf der 1-Franken Marke. Sie steht südlich von Delsberg und wird – vermutlich wegen ihren markanten Buckeln – «Chêne des Bosses» genannt. Der rund 430 Jahre alte Baum weist einen für Solitär eichen typischen, ausgesprochen bizarren Wuchs auf. Der Stammumfang beträgt 9 m. 

Fast 10 m dick ist der Stamm eines der mächtigsten Bergahorne der Welt. Das Sujet der 150-Rappen-Marke konnte sich auf 1200 m Höhe unterhalb des Stanserhorns etablieren. Trotz Steillage gedeiht der Baum hier auf freier Wiese vermutlich seit einem halben Jahrtausend.

Die Sondermarke mit einem Wert von 2 Franken schliesslich ziert eine besonders urchige Arve, die sich vor rund 450 Jahren auf einem kleinen Hügel auf rund 2000 m ü. M. niedergelassen hat – und zwar mit Blick auf die Eigernordwand. Arven ver fügen in ihren immergrünen Nadeln über einen dickflüssigen Saft, der ihnen als eine Art Frostschutz dient.

Um die Feinheiten seiner Zeichnungen zu unterstützen, hat der Gestalter Elemente wie zu viele Farben, Tonwerte und Umgebungsstrukturen weggelassen. So fokussiere das Auge voll und ganz auf den Baum, der mit seinem Facettenreichtum mehr als genug Details biete. Um die Schlichtheit zu unterstreichen, wurden gebrochene Farbtöne gewählt. 

Für die vorliegenden Sondermarken «Bäume» wurde ein hochwertiges, ungestrichenes Feinpapier verwendet. Das sogenannte «Munken-Papier» verfügt über eine ausserordentliche Haptik (= Gefühl beim Ertasten von Materialien oder Gegen ständen) und erinnert an historische Briefmarken. Wie unbe handeltes Holz scheint es zu atmen und strahlt Wärme und Urchigkeit aus.

Sondermarken «Schweizer Pärke» 

In der Schweiz existieren 19 Pärke von nationaler Bedeutung. Vier dieser einzigartigen Regionen unseres Landes – je zwei aus dem Jurabogen und aus den Alpen – widmet die Post eine Briefmarke.

Um möglichst typische Landschaften zu zeigen und sie möglichst treffend darzustellen, hat die Schweizerische Post eng mit dem Dachverband Netzwerk Schweizer Pärke zu sammengearbeitet. Gezeigt wird nicht nur unberührte Natur, sondern auch intakte Siedlungen und lebendige Traditionen. Die Gegenwart des Menschen soll spürbar sein: Landschaft als Kulturlandschaft.

Die mächtige Alphütte in wildromantischer Landschaft des Parc Jura vaudois mit Wytweiden und Trockensteinmauern beispielsweise steht sowohl für Tourismus als auch für Alpwirtschaft mit handwerklicher Käseherstellung.

Durch den Parc Ela wiederum führt mit dem Septimerpass ein mindestens seit der Römerzeit genutzter Verkehrsweg nach Italien – heute ein beliebter Wanderweg. Gezeigt wird eine Römerbrücke südlich der Passhöhe.

Im Jurapark Aargau findet sich eine wundervolle, sehr artenreiche Hügellandschaft, die als grüne Schatzkammer gilt. Typisch sind beispielsweise die Kirsch-Hochstammbäume im Fricktal.

Der Landschaftspark Binntal schliesslich umfasst sechs Oberwalliser Ortschaften. Der Park ist bekannt für seine schönen Dörfer und Weiler mit ihren Kapellen, Stadeln und Speichern.

Sondermarken «Tierboten» 

Die zwei Sondermarken «Tierboten» sollen Gross und Klein dazu anregen, sich Zeit zu nehmen, um persönliche Grüsse zu verfassen und per Briefpost zu versenden. Ergänzt werden die Marken durch fröhliche Illustrationen und Sprechblasen zum Ausmalen und Beschreiben. Auf dem Brief aufgeklebt, zeigen sie den Empfängerinnen und Empfängern besondere Wertschätzung.

Zu sehen sind zwei Tiere, die auf ganz unterschiedliche Art und Weise als Botin und Bote unterwegs sind. Die Eule als weises und poetisches Tier schaukelt gemütlich in einem Papierschiffchen über die Wellen und bringt ihre Botschaft auf dem Wasserweg ans Ziel. Das Motiv thematisiert das Vorwärtskommen durch die Kraft der Natur und will auf subtile Art und Weise zum Nachdenken anregen – was wohl auf dem Papier geschrieben steht?

Der Fuchs als schlaues Tier ist voller Energie. Mit rasantem Tempo und voller Neugier fl iegt er mit seiner selbstgebauten Rakete durch das Weltall. Das dynamische, leuchtend farbi ge Motiv soll auf fantasievolle Art dazu anregen, über unser Dasein und die damit zusammenhängenden Möglichkeiten und Grenzen nachzudenken. 

Die Grafikerin Nina Binkert kennt sich mit dem Thema Kartenschreiben gut aus, illustriert sie doch Grusskarten für ihr eigenes Label. Mit Wasserfarbe, Tusche und allerlei gesammelten Materialien entstehen liebevoll-verträumte Sujets, inspiriert von Alltäglichem und Fundstücken aus dem Brockenhaus.

Sondermarke «Kunstengagement der Post» 

Ein leeres Stück Leinwand? Fehlt hier nicht ein Sujet? Was möchte uns die Schweizerische Post mit dieser Sondermarke – die offensichtlich zurecht so heisst – sagen? Des Rätsels Lösung ist so verblüffend wie naheliegend.

Leinwand ist die klassische Basis für Gemälde. Sie steht so mit als Sinnbild für Kunst ganz allgemein. Und weil sie leer ist, symbolisiert sie Kunst, die nicht realisiert worden ist …

Beispielsweise, weil die ent sprechende Förderung gefehlt hat. Die Schweizerische Post fördert und sammelt seit 1924 zeitgenössische Kunst. Die so entstandene Sammlung um fasst rund 400 Werke sowie ein schweizweites Portfolio von Kunst-am-Bau-Werken. 

2020 wurde eine neue Kunst strategie ins Leben gerufen. Das neue Kunstengagement basiert auf drei Bereichen: Kunstsammlung, Kunst am Bau und die angestrebte Partnerschaft mit Kunstanlässen in der Peripherie. Die Schweizerische Post nimmt damit bei den Themen Fir menkunstsammlung und Kulturförderung in der Schweiz eine Vorreiterrolle ein – und genau darauf soll eine Sondermarke aufmerksam machen.

Den Auftakt macht diese Briefmarke, die die klassische Kunstsammlung der Post thematisiert. Eine reine Leinwand briefmarke gab es in der Schweiz bisher noch nie. Aus diesem Grund wurde auch ein Making-of-Film dieses besonderen Wertzeichens erstellt.

Sonderblock «Schweizer Erfindungen – Menzi Muck»

 Wenn man an Schweizer Erfindungen denkt, kommt einem wohl nicht als Erstes ein Bagger in den Sinn. Aber mit seinem «Menzi Muck» hat der Rheintaler Ernst Menzi sogar eine eigene, neue Kategorie geschaffen: jene der Schreitbagger.

Schreitbagger zeichnen sich dadurch aus, dass sie statt mit ei nem Fahrwerk mit spinnenartigen Schreitbeinen ausgestattet sind, an denen sowohl Räder als auch Abstützfüsse montiert werden können. So kann mit einem Schreitbagger auch in sehr schwierigem oder kaum zugänglichem Gelände gearbeitet werden. Das erste Gerät dieser Art hat Ernst Menzi (1897–1984) im Jahr 1966 konstruiert. Benannt hat er seine Erfindung nach der Märchengestalt «der kleine Muck».

Seit seinen Anfängen wurde der Menzi Muck konstant wei terentwickelt. Heute gibt es den Hightech-Bagger in verschiedensten Varianten. Jede Maschine wird im St. Galler Rheintal vom innovativen Engineering-Team so konfiguriert, dass sie dem jeweiligen Kundenbedürfnis perfekt entspricht. 

Die Sondermarke zeigt einen Menzi Muck im Einsatz in herausforderndem Gelände. Ebenfalls dargestellt sind unter schiedliche Rad- und Baggerschaufelpositionen. Der Sonder block ist mit einem Speziallack-Granulat versehen, das das steinige Gelände effektvoll inszeniert. 

Mit «Menzi Muck» startet die neue jährliche Sonderblockserie «Schweizer Erfindungen», die sich fünf Themen widmen wird.

Sonderblock mit Zuschlag «Philatelie-Weltausstellung HELVETIA 2022»

Nach fast 50 Jahren ist es endlich wieder einmal soweit: Nächs tes Jahr ist die Schweiz vom 18. bis 22. Mai Gastgeberin der HELVETIA 2022, einer Philatelie-Weltausstellung. Als Austragungsort lockt die wundervolle, auch im Ausland beliebte Stadt Lugano. 

Der lange Zeitraum seit der «Internaba 1974» in Basel ist nicht der einzige Grund für die Wahl des Jahres 2022. Es gibt auch ein philatelistisches Motiv: die legendäre «Sitzende Hel vetia», 20 Jahre lang in unzähligen Frankaturen herausgegeben, ist im Jahr 1862 erstmals lanciert worden – also vor nicht we niger als 160 Jahren.

Hinter der Idee der HELVETIA 2022 steht mit dem Club Filatelico Lugano ein Organisationskomitee, das das nötige Know-how und die erforderliche Ausstellungserfahrung mit bringt. Realisiert werden soll eine spezialisierte Ausstellung. Das bedeutet, dass nicht alle Klassen gezeigt werden, sondern nur Bewährtes wie «Klassische Philatelie», «Postgeschichte» oder Motiv-Exponate. Der Verband der Schweizerischen Phi latelisten-Vereine und das Organisationskomitee freuen sich auf viele Besucherinnen und Besucher und sind davon über zeugt, mit dieser Ausstellung einen Philatelie-Höhepunkt zu schaffen, bei dem ausländische Gäste auch einige schöne Tage in der Schweiz geniessen können.

Der Zuschlag der Marke kommt der Stiftung zur Förderung der Philatelie zugute. 

Die Neuausgaben sind unbeschränkt gültig ab 9. September 2021. www.postshop.ch. Quelle: «Die Lupe» 3/2021.