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Waffenstillstand am Ende des Ersten Weltkrieges

Am 3. November 1918 schloss Österreich mit Italien in der Villa Giusti bei Padua einen Waffenstillstand. Während Österreich die Kampfhandlungen sofort einstellte, rückte die italienische Armee bis am 4. November, dem nominellen Datum auf der Waffenstillstandsvereinbarung weiter vor, wodurch noch ca. 350 000 österreichische Soldaten in italienische Kriegsgefangenschaft gerieten.

Das mit Österreich verbündete Deutschland unterzeichne te am 11. November 1918 ihrerseits in Compiègne einen Waffenstillstand mit der Entente. Unverzüglich wurde die Rückführung der Kriegsgefangenen der Siegermächte an die Hand genommen. Österreich hatte 369 000 und Deutschland 133 000 Italiener gefangen gehalten. Davon waren in Österreich 26 000 (7%) und in Deutschland 5300 (4%) gestorben.

Zu diesem Thema schreibt das St. Galler Tagblatt vom 9. November 1918:

In Glarus sind am Freitagmorgen 140 österreichische Soldaten angekommen, die nun in Ennenda interniert worden sind. Die Leute machen durchweg einen guten Eindruck. Die meisten waren noch an den letzten Kämpfen am Umbrail beteiligt. (Soldaten welche sich einer Gefangennahme durch die Italiener, durch Übertritt der Schweizer Grenze entzogen haben.)

Rückkehr italienischer Kriegsgefangener aus Österreich: 

Bern 8. November 1918: Der Abtransport italienischer Kriegs gefangener durch die Schweiz hat heute begonnen. Die Züge werden in Vorarlberg besetzt und über den Gotthard nach Como befördert. Die Insassen dürfen auf Schweizerboden nirgends aussteigen. Die Sektion für Transporte des Territorialdienstes besorgt die Überführung im Einvernehmen mit dem Militärattaché und dem italienischen Roten Kreuz.

In der Ausgabe vom 26. November 1918:

 Rom. In der Kammer erklärt der Kriegsminister dass die Zahl der österreichischen Kriegsgefangenen 700 000 übersteigt. (in Wirklichkeit waren es 538 000).

In der Ausgabe vom 30. November 1918: 

Rücktransport der Alliierten Gefangenen:

Paris, 29. November 1918: Massnahmen wurden in Deutschland getroffen, um die Heimbeförderung der Kriegsgefangenen zu beschleunigen und ihre Versorgung mit allem Notwendigen zu sichern. 100 000 Gefangene sind in Süddeutschland 60 000 französische und 40 000 italienische. Sie werden über die Schweiz, nämlich über Konstanz–Basel heimgeführt, im Verhältnis von 15 000 im Tage. Die Transport beginnen sofort. Ententeabordnungen werden sie überwachen und Automobilkonvois und Proviantzüge werden an die Sammelstellen der Gefangenen sichern.

Am 1. Dezember 1918 trat in der Schweiz die fünfte Fahrplaneinschränkung in Kraft, wegen Kohleknappheit fuhren keine Schnellzüge mehr und der Sonntagsverkehr wurde ein gestellt mit Ausnahme von Milchtransporten. ■