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Nachrichten aus Österreich

Veränderungen in der Post-Philatelie

In der SBZ 12/2021 haben wir über den Personalwechsel in der Post-Philatelie berichtet und weitere Einzelheiten angekündigt, sobald welche bekanntgegeben würden. Bis jetzt ist jedoch keine öffentliche Stellungnahme der Post erfolgt. 
Nach derzeitigem Wissensstand hat DI Dr. Harald Kunczier die Leitung vom Mag. Stephan Nemeth übernommen. Dr. Kunczier ist Leiter des Bereiches Strategie und Konzernentwicklung bei der Österreichischen Post AG. 
Für die Philatelisten ist Dr. Kunczier erstmals Ende September in St. Pölten aufgetreten, als er und nicht der bisherige Leiter Mag. Nemeth die ÖVEBRIA eröffnete. In «ALBUM», dem Philateliemagazin der Österreichischen Post AG in der österreichischen Verbandszeitschrift «DIE BRIEMARKE», vom November 2021 ist das Editorial erstmals von Dr. Kunczier verfasst, mit Foto, aber ohne jeglichen Hinweis auf die Veränderung.

Automatenmarken ohne Automaten

Die Markenautomaten der zweiten Generation bereiteten schon seit ihrer Aufstellung Probleme. Die meisten Pannen gab es beim Ausdruck der Wertzeichen und der Bezahlung über Bankomatkarte. Die Geräte wurden daher im Frühsommer abgebaut
Die Marken aus den Automaten werden jedoch weiterhin verkauft. Sie können wie bisher in vorbestimmten Sätzen beim Sammlerservice bestellt sowie in den Verkaufsstellen Ost und Mitte-West sowie im Phila-Shop Post am Rochus bezogen werden. Dort stehen die entsprechenden Druckwerke bereit. Auch bei Grossveranstaltungen werden die Druckereinheiten von den Sonderpostämtern mitgeführt. Gegen Barzahlung oder über Bankomat kann jede beliebige Wertstufe ab 85 Cent mit den zur Auswahl stehenden Eindrucken bezogen werden, Beträge von 1 bis 84 Cent jedoch nur bei gleichzeitigem Kauf einer Marke zu mindestens 85 Cent.

Unterschiede auf Päckchen-Label

Es ist eine alte Tatsache, dass Sammler sogar kleinste Unterschiede entdecken. So haben nun Sammler aus Oberösterreich solche Unterschiede auf den im Jahre 2017 eingeführten PaketLabeln gefunden: Die Nummern am unteren Rand sind nun fetter gedruckt als vorher.
In dieser unteren Zeile ist übrigens auch die Postleitzahl versteckt: 4851 für Gampern bzw. 4839 für Vöcklabruck.
Die Symbole auf dem oberen Rand sind Hinweise für den Zusteller: Die Sendung kann in Briefkästen eingeworfen werden, ist jedoch vorher zu scannen, eine Unterschrift des Empfängers ist nicht erforderlich. Diese Label werden auf Päckchen S und M verwendet. Die Label für Päckchen X und XL (bis 2 kg) haben anstelle des Briefsymbols ein stilisiertes Paket, sie sind daher wie ein Paket zuzustellen, jedoch ebenfalls ohne Unterschrift.

Nur der Ort?

Wenn Sammler wie Toni Katzlberger regelmässig die Post grösserer Firmen aufmerksam durchsehen, finden sie immer wieder interessante Dinge, vor allem in den Stempeln. Dies sind kaum grosse Raritäten und versprechen kaum finanzielle Gewinne. Für einen echten Sammler sind Funde dieser Art trotzdem jedes Mal sehr erfreulich.
Kürzlich entdeckte Toni einen Barfreimachungs-Stempel auf einem Beleg von einer Firma aus 4490 St. Florian, der statt der Amtsbezeichnung den Eindruck «A-0000 ORT» zeigt. Offenbar wurde bei der Programmierung übersehen, die Amtsbezeichnung einzufügen. Sicher nichts Besonderes, aber für die Auflockerung der Sammlung immer interessant.


«ORT» statt Amtsbezeichnung.

Druckfehler oder Druckzufälligkeit?

Seit der Frühzeit der Postverwaltung der Vereinten Nationen (UNPA) in Wien freuen sich die Sammler über einen Druckfehler auf einem der ersten Rekozettel der UNPA Wien: Auf der Rolle mit dem Unterscheidungsbuchstaben «p» steht auf jedem dritten Zettel «Nutionen» statt «Nationen». Obwohl Druckfehler (genauer: Setzfehler) auf Rekozetteln häufiger sind als auf Briefmarken, ist ein Fehler auf einem Produkt der Vereinten Nationen doch interessanter als auf einem österreichischen Zettel derselben Ausgabe. Betrachtet man den Fehler jedoch in stärkerer Vergrösserung, erheben sich doch gewisse Zweifel: Es sieht aus, als ob lediglich der obere Bogen des Buchstabens «a» ausgebrochen ist, sodass das «a» wie ein «u» aussieht, daher «Nutionen» statt «Nationen».

Auch wenn es lediglich eine Druckzufälligkeit sein sollte, ist dieses Stück zur Auflockerung der Sammlung gut geeignet.

Pannen und Peinlichkeiten auf Briefmarken

In Zeiten mit Corona hat man in der Fasnacht (in Österreich «Fasching» genannt) wohl kaum viel zu lachen. Trotzdem finden die Sammler immer wieder etwas zum Lachen, wenn sie bestimmte Marken betrachten. Auch auf österreichischen Marken finden sich manche Peinlichkeiten.
Jüngstes Beispiel ist die Marke «125 Jahre Ausgrabungen in Ephesus» vom 17. April 2020. Die Marke ist zwar recht attraktiv, es fehlt aber der Landesname.


Aus welchem Land kommt die Marke?

Bei der Marke «100 Jahre Achenseebahn» vom 8. Juni 1989 stellte der Tiroler Künstler Elmar Peintner die Bahn recht ansprechend neben dem Achensee dar. Wer jedoch die Situation kennt, weiss, dass die Lokomotive niemals so neben dem See stehen kann wie auf der Marke. Das Foto von der Endstation beweist dies. Damals entwickelte sich eine Diskussion über «Künstlerische Freiheit».


Die Lokomotive neben dem Achensee.


Am Endbahnhof «Seespitz» steht die Lokomotive genau umgekehrt.

Auch auf Bildpostkarten gibt es zahlreiche Peinlichkeiten: Die Karte Nr. 2 der 175. Auflage zeigt Papst Johannes Paul II. mit der Gnadenmutter von Mariazell, dem grössten Wallfahrtsort Österreichs. Auf der Karte hält Maria das Jesuskind auf dem linken Arm. In Mariazell hält sie es jedoch auf dem rechten Arm, wie ein Foto beweist. Man hatte für den Entwurf der Karte einfach gespiegelt, ohne zu achten, dass dadurch die Lage verfälscht wird – ein typischer Computer-fehler.

Eine der grössten Pannen hatte Ihr Autor selber erlebt: die berühmten drei «RRR». Auf der dreieckigen Werbemarke vom 26. August 2006 «Auf dem Weg zur WIPA 2008» ist in der Landesbezeichnung «ÖSTERRREICH» dreimal der Buchstabe «R».


«ÖSTERRREICH» mit dreimal «R».

Der Fehler wurde erst lange nach Ausgabe der Marke entdeckt. Ich selbst war damals auch in jenem Komitee tätig gewesen, das die Entwürfe auswählte. Als der Fehler nach etwa einem Jahr entdeckt wurde, schaute ich sofort die alten Unterlagen durch. Tatsächlich fand ich jenen Bogen, auf dem die verschiedenen Entwürfe für diese und andere Marken abgedruckt waren (ich habe den Bogen noch heute). Im Entwurf waren die drei «R» enthalten! Niemand im Komitee hatte damals jene drei «R» gesehen (sie waren durch die silberne Schrift und den dunklen Hintergrund allerdings auch kaum zu sehen gewesen).

Wesentlich deutlicher ist allerdings eine Blamage im Zusammenhang mit der WIPA 2000, allerdings nicht auf einer österreichischen Briefmarke, sondern auf einer slowenischen: Das Jubiläum «150 Jahre österreichische Briefmarke» im Jahre 2000 betraf nicht nur Österreich und Lombardei-Venetien, für die 1850 je fünf Briefmarken erschienen, sondern auch Böhmen, Mähren, die Slowakei und Ungarn, die damals zur österreichisch-ungarischen Monarchie gehörten. Es ist daher verständlich, dass auch diese Staaten Briefmarken zu diesem Jubiläum ausgaben. Die slowakische Marke zeigt in einer sehr ansprechenden Gestaltung einen Postillon mit Posthorn, der auf einer Marke der ersten Ausgabe reitet. Nur leider: Die Marke zu 2 Kreuzer Ausgabe 1850, auf der er reitet, war schwarz und nicht rot wie auf der Marke!